Liachtbratlmontag
Fotos: © Foto Hofer Bad Ischl
Alljährlich am Montag nach Michaeli (29. September) wird vorrangig in Bad Ischl im Salzkammergut der Lichtbratlmontag begangen. Dieser bezieht sich auf einen Brauch, bei dem früher Meister ihren Mitarbeitern ein "Bratl" spendierten, da an diesem Tag erstmals wieder mit künstlichem Licht gearbeitet werden musste. Heute handelt es sich um ein Jahrgangstreffen aller runden Jubilare ab 50 eines jeweiligen Jahres, die in Bad Ischl geboren sind oder dort ihren Hauptwohnsitz haben.
Die Jubilare werden von einem Komitee aus den Reihen der 50er eingeladen und begehen mit einem gemeinsamen Kirchgang und einem Ausflug den feierlichen Tag. Ab Mittag werden Geschäfte und Ämter geschlossen und die Arbeitgeber laden zum „Lichtbratl“. Der Lichtbratlmontag ist als jährlich wiederkehrendes Fest ein wichtiger Bestandteil des Bad Ischler Jahresablaufs. Im Laufe der Zeit hat er sich zum lokalen Feiertag entwickelt, an dem die ganze Stadt teilnimmt. Es handelt sich um ein beliebtes Großereignis, welches regen Zustrom erfährt. Die Teilnahme am Lichtbratlmontag steht nur den Bürger von Bad Ischl beziehungsweise den hier Geborenen offen und besitzt somit eine identitätsstiftende Wirkung.
Das genaue Entstehungsjahr des Lichtbratlmontags als Jahrgangsfeier kann heute nicht mehr nachvollzogen werden. Sicher ist, dass der Lichtbratlmontag in seiner heutigen Form um 1900 schon bestand. Damals waren jedoch nur die fünfzig- und sechzigjährigen Jubilare in das Geschehen eingebunden. In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Teilnehmenden um weitere runde Jubilare erweitert. Im Laufe der Zeit hat sich auch das Ausmaß an Geschenken verändert. Waren früher lediglich Blumengaben an die Jubilare üblich, so sind heute Lebkuchenherzen und andere Präsente und Anerkennungen hinzugekommen.
Der Liachtbratlmontag gehört seit 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Nächster Termin: 30. September 2024